Eine Reise in die Welt der Waldameisen

Thema: Museum
9. Oktober

Als Teil seines Praktikums hat Fabian (15) mitgeholfen die Ameisenkolonie des Museums zu betreuen. Hier sein Eindrücke, mit Illustrationen von Nadia Dalla Costa.

Hey, hast du schon mal eine Reise in die Welt der Waldameisen unternommen? Wenn nicht, dann bist du im Naturmuseum Südtirol genau richtig! Waldameisen gehören zur Familie der Ameisen und leben in Wäldern und anderen bewaldeten Gebieten. Sie bilden komplexe Kolonien mit einer bemerkenswerten sozialen Struktur und kooperativen Arbeitsabläufen. Eine davon steht im zweiten Stock des Naturmuseums in Bozen.

 

Als ich zum ersten Mal das Reich der Waldameisen betreten habe, war ich fasziniert von der Komplexität und Organisation, die ich beobachten konnte. Die Ameisen waren emsig dabei, Nahrung zu sammeln und in den Bau zu bringen, während andere Arbeiterinnen damit beschäftigt waren, ihr Heim auszubauen und zu reparieren. Ich war erstaunt darüber, wie perfekt koordiniert die Aktivitäten der kleinen Insekten waren und wie jedes Individuum seine spezielle Rolle im Kollektiv hatte. Ich konnte nur staunen, als ich die Anatomie dieser winzigen Kreaturen beobachtete und ihre erstaunlichen Fähigkeiten verfolgte.


Auch die Kommunikation innerhalb der Kolonie ist bemerkenswert. Ameisen nutzen chemische Signale, um sich miteinander zu verständigen und Informationen über Nahrung oder Gefahren auszutauschen. Ich selbst wurde oft beim Füttern der Ameisen in Sekunden von einem ganzen Heer angegriffen.

 

Besonders interessant sind die Ameisenstraßen. Es gibt sie auch in freier Natur, bei unserem Ameisenhaufen sind sie aber von Rohren gebildet, die die verschiedenen Plexiglas-Würfel verbinden. Die Insekten transportieren Nahrungsmittel, andere Ressourcen oder Ameisenkadaver in den Bau oder vom Bau weg. Sie arbeiten präzise zusammen und folgen den Duftspuren der Kolleginnen, die den Weg angeben.


An der Futterstelle werden sie von uns mit ganz unterschiedlichen Nahrungsmitteln versorgt, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Eine beliebte Leckerei ist Gelatine, die Ameisen scheinen den Geschmack und die Konsistenz davon zu lieben, aber auch Schinken steht hoch im Kurs. Mit Begeisterung machen sie sich über kleine Stückchen her und schleppen sie in den Bau. Fischfutter steht auf dem Menü. Es scheint, als würden die Ameisen den Geruch und Geschmack genießen und es gerne als Teil ihrer Ernährung aufnehmen. Natürlich darf Wasser mit Honig nicht fehlen! Es ist erstaunlich, wie vielseitig ihre Vorlieben sind!

 

Am anderen Ende ihres Habitats steht der Ameisenfriedhof. Habt ihr schon einmal davon gehört? Die Arbeiterinnen tragen die verstorbenen Ameisen zum „Friedhof“. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die anderen Ameisen ihre toten Kameraden tragen und sie zu ihrer Raststätte bringen. Auch Müll wie Puppenhüllen und Futterreste werden hier entsorgt, in sicherer Entfernung zum Bau.


Arbeiten mit den Ameisen ist eine faszinierende und lohnende Aufgabe. Die Fütterung, das Putzen der Terrarien und das Befeuchten sind wichtige Aspekte um sicherzustellen, dass die Ameisenkolonie gesund ist.

 

Diese Arbeiten erfolgen jeden Morgen ab 8 Uhr, damit die Besucher, die ab 10 eintreffen, die Kolonie ungestört beobachten können. Das Naturmuseum bietet dazu auch noch interaktive Ausstellungen rund um das Thema Ameisen und Workshops für Kindergarten- und Grundschulklassen an, wo die jungen Besucher mehr zum Thema lernen können.

 

Schaut mal vorbei!

 

 

 

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